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Wie ein einzigartiges Samurai-Schwert sicher von Japan nach Europa gelangte

Ein messerscharfes Meisterstück

Vor Kurzem erhielt cargo-partner eine ganz besondere Kundenanfrage und konnte diesen ungewöhnlichen Transport erfolgreich durchführen. Es handelte sich um den Luftfrachttransport eines Katanas, das so viel wert ist wie ein Mittelklassewagen. Doch was zunächst nach einem vermeintlich normalen Transport klingt, entpuppte sich als Herausforderung, denn der Stahl der Klinge besteht aus 20.000 Schichten und ist so speziell, dass er bei Berührung oxidiert. Zudem hätten die meisten Fluggesellschaften den Transport abgelehnt – immerhin ist es eine Waffe, auch wenn es ein (sehr wertvolles) Sammlerstück darstellt. Erfahren Sie mehr über unsere bisher schärfste Herausforderung.

Im Februar wurde die slowakische Niederlassung von cargo-partner von ihrem langjährigen Kunden, einem Importeur japanischer Messer, mit der besonderen Bitte kontaktiert, ein seltenes Samurai-Schwert aus der japanischen Stadt Seki nach Bratislava zu transportieren. Die Ausfuhr dieser Schwerter unterliegt strengen Auflagen und es ist nicht einfach, ein traditionelles Katana aus Japan zu exportieren. Dennoch nahm unser slowakisches Expertenteam die Herausforderung an und zögerte keine Sekunde, den ungewöhnlichen Wunsch des Kunden zu erfüllen.

Schwertschmieden als Kunstform

Die meisten Menschen haben schon von den berühmten japanischen Samurai und ihrer wichtigen Rolle in der japanischen Geschichte gehört. Nicht minder bedeutsam waren die japanischen Schmiede, die verschiedene Arten von Schwertern für die Samurai herstellten, da sie zu deren wichtigsten Waffen wurden. Außerdem galten sie als Symbol für Autorität und Ehre.

Insbesondere das Katana ist eine spezielle Art von Schwert, das sich durch eine gebogene, einschneidige Klinge mit einem runden oder quadratischen Stichblatt und einem langen Griff auszeichnet, der von zwei Händen gehalten werden kann. Es wurde von den Samurai im feudalen Japan verwendet und mit der Schneide nach oben getragen. Die Herstellung dieser einzigartigen Objekte reicht Jahrhunderte zurück, und jede Generation von Schmieden gibt ihre Erfahrungen und ihr Streben nach ständiger Verbesserung der Schwerter von einer Generation an die nächste weiter.

Über Generationen hinweg weitergegeben

Im vorliegenden Fall stammt das transportierte Katana aus der berühmten Schmiede des Schwertmeisters Motoshige. Er wählte vor etwa 700 Jahren die Stadt Seki als Standort für seine Werkstatt, da es in dieser Gegend eine Fülle von geeigneten Rohstoffen gab. Die lange Geschichte der Klingenherstellung in Seki dauert bis heute an, denn der heutige Schmied, Meister Fujiwara Kanefusa, ist bereits die 25. Generation des Clans und einer der wenigen Schmiede, die heute noch echte japanische Schwerter mittels traditioneller Techniken herstellen. Das Schwert selbst wurde aus 20.000 Schichten Tamahagane-Stahls geschmiedet, wobei Herstellungsverfahren aus der Edo-Zeit angewendet wurden. Dies macht das Katana zu einem wirklich seltenen Sammlerstück im Wert eines Mittelklassewagens.

Auch eine scharfe Klinge muss sicher reisen

Eine andere kulturelle Auffassung von Klingen

Historisch gesehen werden Katana in Japan nicht nur als Waffen, sondern auch als Kunstwerke betrachtet, insbesondere die hochwertigen Exemplare. In Japan hat sich eine besondere Art der Wertschätzung entwickelt, bei der die Klinge im Mittelpunkt der ästhetischen Bewertung steht und nicht die mit luxuriösen Lack- oder Metallarbeiten verzierten Schwertbeschläge.

Man sagt, dass die folgenden drei Kriterien bei der Bewertung einer Klinge am wichtigsten sind: Das erste ist die Gesamtform, die als „Sugata“ bezeichnet wird (Krümmung, Länge, Breite, Spitze und Form). Das zweite ist ein feines Muster auf der Oberfläche der Klinge, das als „Hada“ oder „Jigane“ bezeichnet wird. Durch wiederholtes Falten und Schmieden der Klinge entstehen auf ihrer Oberfläche Muster, die an Fingerabdrücke, Baumringe und Rinde erinnern. Das dritte ist „Hamon“, ein helles Muster auf der Schneide, das durch das Härten und Anlassen entsteht.

Außergewöhnliche Sorgfalt für ein außergewöhnliches Schwert

Die Exportabfertigung in Japan war sehr interessant. Da die Klinge des Schwertes aus einem speziellen Stahl besteht, der bei Berührung oxidiert, brachte der Schmied das Schwert einige Tage vor dem eigentlichen Versand den Zollbeamten zur Inspektion. Nach der von uns unterstützten erfolgreichen Zollabfertigung holte er es zurück in seine Werkstatt, wo er die Klinge erneut präparierte, sodass sie keine Spuren mehr aufwies, und das Schwert verpackte. Die Kiste wurde nicht mehr geöffnet; wir sorgten lediglich für die sichere Verwahrung in einer Holzkiste, damit die kostbare Fracht auf ihrem Weg nach Europa nicht beschädigt würde. Die außergewöhnliche Sendung wog 25 kg und hatte eine Länge von 1,31 m.

Die größte Herausforderung für das Team von cargo-partner in der Slowakei bestand jedoch darin, eine geeignete Fluggesellschaft und -route für den Transport zu finden. Die Challenge: Europäische Fluggesellschaften betrachteten das Schwert als Waffe und nicht als Sammlerstück, sodass der Flughafen in Frankfurt, den wir normalerweise für den Transport von Waren aus Japan nutzen, diesmal nicht in Frage kam.

Schließlich gelang es uns, einen Flug nach Wien mit einem Zwischenstopp in Taiwan zu organisieren. In Zusammenarbeit mit den lokalen Kollegen von cargo-partner in Wien wurden die Zollformalitäten erledigt und das Schwert umgehend in unser Lager in Bratislava überstellt. Dort wurde es freudig von einem zufriedenen Kunden abgeholt.

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