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Sie läutet, sie schwingt!

Wie verschifft man die größte Schwingglocke der Welt?

Kürzlich organisierte cargo-partner den Transport der größten Schwingglocke der Welt mit dem markanten Namen „Vox Patris“ von Polen nach Brasilien. Das anspruchsvolle Projekt war dank der beeindruckenden Ausmaße der Glocke ein Highlight für das Projektladungs-Team: Mit einem Gewicht von 55 Tonnen und einer Höhe von vier Metern stellte sie eine komplexe und zugleich spannende Transportherausforderung dar. Erfahren Sie mehr über die turbulente Entstehung der Glocke, die Transportvorbereitungen und wie man Glocken in „Elefanten“ und „Giraffen“ messen kann…

Dieses umfassende Logistikprojekt erforderte eine enge Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen Partnern und stellte einmal mehr die Expertise von cargo-partner bei der Abwicklung von Sondertransporten unter Beweis. Die rekordverdächtige Größe der Glocke sowie die komplexen Transportbedingungen erforderten eine sorgfältige Planung und Koordination. Doch bevor Vox Patris – lateinisch für „Stimme des Vaters“ – die 10.000 Kilometer lange Reise von Südpolen aus antrat, werfen wir einen Blick zurück.

Die weltweit größte Glocke für die weltweit größte Kirche

Die Planung zur Produktion der Rekordglocke begann 2013 durch die Glockengießerei Jan Felczyński und Rduch Bells & Clocks. Sie gipfelte im Guss der 55 Tonnen schweren Vox Patris am 1. August 2017 in den Werkstätten der Gießerei Metalodlew in Krakau. Dank ihrer industriellen Stahlproduktion verfügte die Gießerei über ausreichend Kapazitäten, um die enorme Metallmenge zu verarbeiten.

Die Glocke wurde speziell für die Basilika des „Göttlichen Ewigen Vaters“ im brasilianischen Bundesstaat Goiás hergestellt. Diese katholische Wallfahrtskirche in der Stadt Trindade ist nicht nur ein bedeutender Ort für Pilger:innen, sondern auch die einzige Basilika der Welt, die dem „Göttlichen Ewigen Vater“ geweiht ist. Die erste einfache Kapelle wurde um 1848 erbaut und war in ihren bescheidenen Anfangstagen noch mit einem Blätterdach bedeckt. Seitdem wurde sie kontinuierlich erweitert und sogar mehrfach umgebaut. Derzeit wird an einer neue Kathedrale gearbeitet, die 12.000 Gläubigen Platz bieten und damit die größte Kirche der Welt werden soll. Bereits jetzt besuchen jährlich über vier Millionen Pilger:innen die Stätte.

Glühenden Schmieden und himmlisches Geläut

Natürlich erforderte die größte Kirche der Welt auch die Herstellung der größten Schwingglocke der Welt. Mehrere Jahre der Vorplanung, Berechnungen, aber auch Rückschläge vergingen, bis die riesige Glocke fertiggestellt war. Der größte Rückschlag war der erste Fehlguss im November 2016, als die Hülle während des Prozesses riss und das Metall austrat. Für den Guss selbst wurden 60 Tonnen Bronze in vier riesigen Öfen eingeschmolzen, sodass der gesamte Guss-Prozess in unglaublichen 12 Minuten abgeschlossen war. Kein Wunder, dass das Abkühlen der frisch gegossenen Glocke drei Monate benötigte.

Vox Patris bringt ein beeindruckendes Gewicht von 55 Tonnen auf die Waage, was zehn afrikanischen Elefanten entspricht. Sie ist vier Meter hoch – ungefähr so ​​groß wie eine Giraffe – mit einem Durchmesser von 4,5 Metern. Die Glocke ist fünfmal schwerer als Polens berühmteste Glocke, die Sigismund-Glocke in der Krakauer Wawel-Kathedrale. Dieses technische Meisterwerk aus einer Kupfer-Zinn-Legierung besticht sowohl durch seine akustische Brillanz als auch durch seine kunstvollen Verzierungen an der Außenseite.

Die Glocke begibt sich auf eine monumentale Pilgerreise

Die 10.000 Kilometer lange Reise der „Vox Patris“-Glocke begann in Südpolen, wo sie sorgfältig verpackt und für den Transport vorbereitet wurde. Der Transport einer Fracht dieser Größe und Bedeutung erfordert ein hohes Maß an Präzision – die cargo-partner Niederlassung in Gdynia stellte sich mit Bravour dieser Herausforderung. Gemeinsam sorgte man dafür, dass die Glocke sowohl für den sicheren Land- als auch für den Seetransport vorbereitet wurde.

Die Glocke wurde per Spezialkran auf einen LKW gehoben und zu einem Lagerhaus in der Nähe des Baltic Hub Terminals in Danzig transportiert. Von dort aus wurde Vox Patris zusammen mit zwei kleineren Glocken und dazugehörigen Bauteilen für den Seetransport nach Brasilien vorbereitet. Die Glocke wurde direkt vom LKW auf das Schiff verladen und unter Deck auf drei Flatracks gesichert. Besondere Maßnahmen sorgten für die nötige Stabilität der Fracht, während die kleineren Glocken und die weiteren Bauteile auf einem Flatrack und zwei Open-Top-Containern transportiert wurden. Jeder Container hatte ein Bruttogewicht von etwa 20 bis 22 Tonnen.

Die letzte Etappe war ein großes Fest

Die Sendung verließ Polen am 10. April und erreichte den Hafen von Santos am 17. Mai 2025. Nach dem Umladen auf einen LKW trat Vox Patris ihre letzte, 1.600 Kilometer lange Reise nach Trindade in Zentralbrasilien an. Der Abschied wurde in der Kathedrale von Santos mit einer Messe gebührend gefeiert.

Die Glocke unternahm anschließend quasi ihre eigene Pilgerreise durch Städte wie Belo Horizonte, Brasília und Goiânia. Sie reiste in einem speziell umgebauten LKW und wurde von Technik- und Sicherheitsteams begleitet. Am Zielort angekommen, fand Vox Patris ihren Platz im 100 Meter hohen Glockenturm der Basilika, wo sie in 30 Metern Höhe montiert wurde.

Am 26. Juni 2025 erklang Vox Patris schließlich zum ersten Mal in Trindade zur Eröffnung des „Festa do Divino Pai Eterno“. Ein wahrhaft monumentaler Anlass für einen spannenden Transport.

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