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Wo Kopfnicken für Verwirrung sorgen könnte...

Bulgarien: Verbindung zwischen Europa und dem Nahen Osten

Bulgarien ist ein einzigartiges Land mit einer ganz eigenen Lebensweise und Kultur, Natur und Traditionen. Obwohl Bulgarien mit einer Fläche von rund 110.000 km² und einer Bevölkerung von 6,5 Millionen Einwohner:innen klein ist, verfügt es über eine vielfältige geografische Landschaft und nimmt eine Schlüsselposition im Herzen der Balkanhalbinsel ein, die Europa mit der Türkei verbindet. Erfahren Sie mehr über den Ausbau des Eisenbahnnetzes und der Autobahnen, die Rolle des Landes als Wiege der kyrillischen Schrift und seinen Status als bedeutendster Produzent von Rosenöl.

Bulgarien ist ein traditionsreiches Land in Südosteuropa, im Osten des Balkans gelegen. Strategisch günstig zwischen der EU und der Türkei platziert, grenzt es im Norden an Rumänien, im Westen an Serbien und Nordmazedonien, im Süden an Griechenland, im Südosten an die Türkei und im Osten an das Schwarze Meer. 

„Konstanz“ und ein völlig neues Alphabet

Bulgarien ist eines der ältesten Länder Europas, das von dynamischen historischen Ereignissen geprägt ist, die seine Grenzen und sein Territorium wiederholt verändert haben. Es wurde 681 gegründet und ist die einzige Nation, die ihren Namen seit ihrer Gründung nicht geändert hat. Zu den Schlüsselmomenten gehören die frühe Annahme des Christentums als Hauptreligion im Jahr 864 und wenig später die Schaffung des kyrillischen Alphabets. Dies hatte erhebliche Auswirkungen, da dieses Alphabet heute in mehr als 50 Sprachen auf der ganzen Welt verwendet wird.

Bulgarien steht auch auf der Liste des europäischen Kulturerbes ganz oben, mit zahlreichen historischen Schätzen, die es zu entdecken gilt, wie beispielsweise antiken thrakischen Goldartefakten aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., dem Madara-Reiter (eines der ältesten Kulturdenkmäler Bulgariens) sowie vielen anderen bedeutenden Sehenswürdigkeiten.

Ebenen und Bergkämme wechseln sich ab

Aber das Land ist nicht nur für seine kulturellen Sehenswürdigkeiten bekannt. Bulgarien verfügt auch über ein vielfältiges geografisches Relief, das seine Identität prägt und zahlreiche Naturschauspiele bietet. Die Donauebene, das Balkangebirge, die Thrakische Tiefebene und das Rila-Rhodopen-Massiv sind die bedeutendsten topografischen Merkmale. Während die Donau die nördliche Grenze des Landes zu Rumänien bildet, ist die Thrakische Tiefebene eine etwa dreieckige Region, die südöstlich von Sofia beginnt und sich bis zur Schwarzmeerküste ausdehnt.

Die Gebirgskämme ziehen sich horizontal von Westen nach Osten durch die Mitte des Landes und weisen zwei verschiedene Gebirgszüge auf – Rila und Pirin, wobei Letzterer den höchsten Gipfel Bulgariens und der Balkanhalbinsel beherbergt, der unter dem Namen „Musala“ bekannt ist und eine Höhe von 2.925 Metern erreicht.

Den tiefsten Punkt des Landes bildet natürlich die Schwarzmeerküste, an der sich wunderschöne Strände und eine lebendige Tourismusindustrie befinden. Die Gebirgszüge bieten einzigartige klimatische Bedingungen für den Anbau von ölhaltigen Rosen und Lavendel. Im Rosental werden 85 % des weltweit produzierten Rosenöls gewonnen, ein wichtiger Bestandteil zahlreicher kosmetischer Produkte und Parfüms.

Kreuzungen erfordern den Bau neuer Autobahnen

Aufgrund der strategischen Lage Bulgariens an einem Verkehrsknotenpunkt verläuft die Hälfte der wichtigsten europäischen Korridore durch das Land. Diese Korridore umfassen nicht nur Straßen, sondern auch den gesamten bulgarischen Abschnitt der Donau.

Der Transport in Bulgarien wird in erster Linie vom LKW-Verkehr dominiert. Stand Oktober 2023 waren insgesamt 861 Kilometer Autobahnen in Betrieb. Der ursprüngliche Plan zum Bau von Autobahnen geht auf das Jahr 1973 zurück, als die Regierung des sozialistischen Bulgariens den Bau eines Autobahnrings beschloss, der das ganze Land umfassen und aus drei Autobahnen bestehen sollte. Nach der demokratischen Wende im Jahr 1990 waren insgesamt nur 273 km Autobahnen gebaut worden. Die Gründe für den langsamen Ausbau waren vor allem wirtschaftlicher Natur.

Bis 2007, dem Jahr des EU-Beitritts, wurde das Autobahnnetz auf rund 420 km erweitert, wobei die Finanzierung hauptsächlich durch den Staat erfolgte. Der EU-Beitritt ermöglichte es Bulgarien, den Ausbau der Autobahnen mit den zugewiesenen Fördermitteln zu beschleunigen. Derzeit sind mehr als 860 km Autobahnen in Betrieb, weitere 130 km befinden sich in verschiedenen Bauphasen.

Langfristige Pläne zielen darauf ab, weitere Straßen auszubauen und das Straßennetz weiter in das europäische Netz zu integrieren. Der Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Straßenverbindungen mit den Nachbarländern sowie der Inlandsverbindungen zwischen den wichtigsten Wirtschaftszentren wie Sofia, Plovdiv, Burgas, Varna und Ruse.

Diese Anstrengungen sind einer der Gründe dafür, dass die Straße die Schiene als Haupttransportmittel im Güterverkehr längst überholt hat.

Schiene: einst die Nummer eins ...

1864 wurde mit dem Bau der ersten bulgarischen Eisenbahnlinie begonnen. Die osmanische Regierung vergab die Konzession an eine englische Gesellschaft und die 223 km lange Strecke wurde 1866 eröffnet. In den folgenden Jahrzehnten wuchs das Eisenbahnnetz und erstreckte sich als relativ dichtes Netz über das ganze Land. Viele Strecken wurden in atemberaubendem, bergigem Gelände gebaut. Heute verfügt Bulgarien über ein Eisenbahnnetz von mehr als 6.000 Kilometern Länge.

Bis Mitte der 1990er Jahre war die Eisenbahn der wichtigste Verkehrsträger im Güterverkehr. Aufgrund zunehmender Probleme bei der Instandhaltung der Infrastruktur und langsamer Geschwindigkeiten hat sich der Anteil des Straßenverkehrs am Güterverkehrsaufkommen jedoch zunehmend vergrößert. Kein Wunder, denn die Eisenbahnsysteme waren größtenteils veraltet und das Netz wurde seit den 1980er Jahren nicht mehr erweitert. Die nationale Eisenbahngesellschaft BDŽ führt derzeit Modernisierungsprojekte durch, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Eine erste Verbesserung bestand in einer Hochgeschwindigkeitsstrecke, die die serbische Grenze über die Hauptstadt Sofia mit dem Zentrum des Landes verbindet.

Umfangreiche Modernisierungen mit EU-Mitteln

Weitere Investitionen in Höhe von 3,3 Milliarden Euro in die Eisenbahninfrastruktur (mit Unterstützung der EU) werden seit 2021 getätigt und laufen bis 2027. Im Jahr 2023 kündigte Bulgarien an, zusätzliche Schienenfahrzeuge im Wert von 1,4 Milliarden Euro aus EU-Mitteln anzuschaffen.

Im selben Jahr wurde nach vierjähriger Bauzeit eine Eisenbahnverbindung mit Istanbul eingerichtet, die Zugfahrten mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h ermöglicht. Die zweigleisige Strecke kann 10 Millionen Fahrgäste und 3,6 Millionen Tonnen Fracht befördern. Bereits ein Jahr zuvor wurde mit dem Bau einer Eisenbahnlinie zwischen Bulgarien und Nordmazedonien als Teil des Paneuropäischen Korridors VIII begonnen – besonders interessant, da beide Länder eine starke Automobilindustrie haben. Übrigens: Wussten Sie, dass die Automobilindustrie der am schnellsten wachsende Produktionssektor in Bulgarien ist? Zulieferunternehmen im ganzen Land stellen 80 % aller lokal verwendeten Automobilteile her, und es wird erwartet, dass dieser Sektor im Jahr 2023 ein Viertel aller Arbeitsplätze in der Produktion ausmachen wird.

Ja ist nein?!?

Wenn Sie sich für einen Besuch in Bulgarien entscheiden, denken Sie daran, dass ein zustimmendes Kopfnicken missverstanden werden könnte: In Bulgarien bedeutet diese Geste das genaue Gegenteil von dem, was sie im Rest Europas bedeutet.

Doch egal, welche Verwirrung dies bei Besucher:innen und Einheimischen gleichermaßen stiften mag, eines ist sicher: Bulgarien ist ein dynamisches Land auf dem Weg in eine florierende Zukunft...

16.700 m² Lagergebäude in Sofia

cargo-partner ist seit 2003 in Bulgarien vertreten und betreibt derzeit drei Standorte mit 132 Mitarbeitern in Sofia, Plovdiv und Varna. Unser erfahrenes Team bieter ein umfassendes Angebot an Luft-, Schienen-, See- und Straßentransportdiensten, einschließlich der Lieferung von Tür zu Tür von und zu jedem beliebigen Ort im Land. Außerdem betreiben wir in der Nähe des Flughafens Sofia ein hochmodernes iLogistics Center, welches 2018 eröffnet wurde. Das TAPA-A-zertifizierte Gebäude bietet 16.700 m² Lagerfläche und profitiert von einer direkten Schienenanbindung.

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