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Nicht nur Sportspektakel, sondern Logistik-Meisterleistung zugleich!

Olympia beim Effizienz-Champion

Nun steht es wieder an, das älteste Sportevent der Welt. Mit einem Jahr Verspätung und nach viel Bangen kann Tokio die Olympischen Sommerspiele doch noch über die Bühne bringen. Auch wenn unter Corona-Vorzeichen alles anders ist, gilt Olympia nach wie vor als eine der größten – und teuersten – internationalen Sportveranstaltungen. Logistisch handelt es sich ebenfalls um eine Herausforderung, doch im disziplinierten Japan hat man sich seit Jahren gründlich darauf vorbreitet.

Logistische Mega-Aufgabe

Events mit solchem Ausmaß erfordern eine logistische Meisterleistung: Die sportlichen Wettbewerbe müssen geplant, Besucherströme koordiniert, Sportler und ihre Entourage versorgt, Transport, Lagerung, Installation und Instandhaltung von Materialien und Geräten gewährleistet werden. Und dies am besten alles, ohne groß in die Natur einzugreifen. Eine der größten Herausforderung dabei ist, Mega-Events wie diese in die nachhaltige Stadtentwicklung einzubinden und dabei gleichzeitig auch den wirtschaftlichen Erfolg zu garantieren. Wer hier bereits auf fortschrittliche infrastrukturelle Gegebenheiten aufbauen kann, hat eindeutig die Nase vorne.

Erprobter Gastgeber

Für Tokio ist Olympia 2021 (zwischen 23. Juli und 8. August) gleichsam ein Home Coming – bereits 1964 war die Stadt schon einmal Gastgeber der Olympischen Spiele. Damals wurden vom Zentrum ausgehend Hauptverkehrsstraßen und Stadtautobahnen gebaut, die noch heute die Verkehrssituation der Mega City prägen. Diese verbinden das gesamte Zentrum Tokios mit einem System aus acht großen Ringstraßen. Japan entwickelte sich damals trotz der Zerstörungen nach dem Weltkrieg rasant. In der Zeit dieses legendären wirtschaftlichen Aufbruchs setzte Japan als innovative Volkswirtschaft zum Sprung zur Weltspitze an.

Zusätzlich wurde auch das öffentliche Verkehrsnetz in Tokio weiterentwickelt. Dies spielt für die heutige Infrastruktur eine wichtige Rolle, denn mit rund 38 Millionen Einwohnern und mehr als 10 Millionen jährlichen Touristen zu „Normalzeiten“ ist es schlichtweg lebensnotwendig, Mobilitätsströme innerhalb der dicht besiedelten Metropolregion so effizient wie möglich zu gestalten.

Reduzierte Olympioniken-Anzahl

Für Olympia 2021 ist man perfekt vorbereitet – soweit es eben in Zeiten wie diesen möglich ist. Ehrlicherweise muss man zugeben, dass die Anforderungen nun deutlich gesunken sind. Aufgrund der corona-bedingten strengen Einreisebeschränkungen werden derzeit nur rund 30.000 Personen aus dem Ausland erwartet (Athleten, Trainer und Betreuer). Üblicherweise hätte allein der Sporttross an die 200.000 Personen ausgemacht, hunderttausende Besucher im Schlepptau. Von der Unterbringung in „olympischen Dörfern“ bis hin zum Transport zu Sportstätten und der umfassenden Versorgung der Athleten mit Mahlzeiten, wäre dies eine logistische Meisterleistung gewesen. Stattdessen waren anfangs „lediglich“ 10.000 einheimische Zuseher in den Stadien erlaubt gewesen, ehe am 8. Juli endgültig beschlossen wurde, die Spiele ohne Stadionbesucher auszutragen. Ausländische Sportfans hätten pandemiebedingt ohnehin gar nicht erst Zutritt erhalten.

Best Practice: Transport

Transport ist übrigens im Land der aufgehenden Sonne ein Thema, das man exzellent beherrscht. Nicht nur die Millionenmetropole Tokio, sondern ganz Japan hebt sich durch eine hochentwickelte nationale Infrastruktur deutlich von anderen asiatischen Ländern ab. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Japan weltweit zu den Ländern mit den stärksten Volkswirtschaften zählt.

Zum einen profitierte das hoch industrialisierte Land bisher aufgrund seiner Vielseitigkeit von einem stark wachsenden Tourismus, zum anderen fokussierte man sich aufgrund der geographischen Sonderstellung als Insel auf vielfältige Transport- bzw. Handelsmöglichkeiten. Nicht zuletzt durch die Möglichkeiten des umfassenden Schiffs- und Luftfrachttransports und die damit einhergehenden internationalen Verbindungen gehört Japan zu den weltweit führenden Ländern im globalen Handel.

Eng geknüpfte Verkehrsnetze

Regional beruht Japans Infrastruktur auf den äußerst ausgeprägten und modernen Straßen- und Eisenbahnnetzen. Mittlerweile besteht das japanische Straßennetz aus 1.218.800 Kilometern Autobahn und das Eisenbahnnetz aus ca. 27.300 Kilometern Schienen. Das engmaschige Nahverkehrsnetz ermöglicht es, dass urbanere Gegenden gut mit dem Umland verbunden sind. Allein für die Spiele in Tokio stehen Zusehern (und auch Aktiven) 882 Bahnhöfe (davon sind 282 U-Bahn-Stationen) zur Verfügung, die sie rasch und umweltfreundlich zu den Veranstaltungsorten bringen. Übrigens, falls Sie einen Besuch im Land der aufgehenden Sonne planen: Wundern Sie sich nicht über die unterschiedlichen Spurbreiten zwischen den ikonischen Hochgeschwindigkeitszügen und dem restlichen Bahnbetrieb.

Zudem profitiert Japan von ausgedehnten See- und Luftstrecken. Mit mehr als 5.000 Häfen und der großen Handelsmarine kann der internationale Handel und die Sicherstellung einer ununterbrochenen Ankunft von Rohstoffen, Treibstoffen, Lebensmitteln und anderen notwendigen Gütern gewährleistet werden. Diese Versorgung ist für „Nippon“ von extremer Bedeutung, schließlich ist man auf den Import angewiesen.

Pulsierende Häfen und betriebsame Airports

Die Häfen Tokio, Yokohama, Osaka, Kobe und Nagoya zählen zu den wichtigsten im Land. Allein rund 25 Prozent aller Industriegüter werden über den Hafen in Tokio weltweit verschifft, dabei betrug der jährliche Containerumschlag 2019 rund 4,5 Millionen TEU. Für Gesamt-Japan sind es 21,7 Millionen TEU.

Mit einem jährlichen Frachtvolumen von ca. 185 Millionen Tonnen gilt der Hafen von Nagoya als der größte im Land. Auf ihn entfallen knapp 10 Prozent des gesamten Handelsvolumens Japans.

Hinzu kommen mehr als 170 Flughäfen, über das ganze Land verteilt. Der Lufttransport wird zum einen für Passagiere, aber insbesondere für Güter aus dem Ausland äußerst stark frequentiert. Während der größte Flughafen Japans, „Tokio Haneda“, vor allem als bedeutender Passagierflughafen gilt, ist beim Frachtaufkommen „Tokio Narita“ die Nummer 1. Im Jahr 2019 kam man auf über 750.000 Tonnen – dabei handelte es sich um einer vergleichsweise schwaches Jahr! „Osaka Kansai“ wiederum überzeugt mit direkter Nachbarschaft zum Tokyo Freight Terminal der japanischen Staatsbahnen.
Eine Besonderheit am Rande: Japaner sind wegen der dichten Besiedelung berühmt dafür, ihre Flughäfen auf künstliche Inseln im Meer zu verbannen (Kansai, Chūbu, Kobe und Nagoya).

Quantität und Qualität

Aufgrund seiner herausragenden Infrastruktur gilt Japan im internationalen Vergleich als das Land mit der höchsten Effizienz im öffentlichen Transportwesen. Einen großen Anteil daran hatte die Entwicklung und der Einsatz von Hochgeschwindigkeitszügen, dem Shinkansen, sowie dem extra dafür erbauten Hochgeschwindigkeitsnetz. Seit 1964 – übrigens ebenfalls ein Olympiaprojekt – wird der Shinkansen im öffentlichen Verkehr eingesetzt und gilt als Vorreiter des Schellzugtransports. Die weltberühmten Züge erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 320 km/h und vernetzen alle wichtigen japanischen Städte miteinander. So kann beispielsweise die Strecke von Tokio nach Sendai, ca. 370 km, in nur 1 Stunde und 33 Minuten bewältigt werden.

Die Zukunft ist magnetisch und schwebt

Damit nicht genug. Derzeit befindet sich Japan in der Schlussphase seines teuersten Infrastrukturprojektes aller Zeiten. „Chūō-Shinkansen“ heißt das Zauberwort und bezeichnet eine supraleitende Magnetschwebebahn, die von der Central Japan Railway Company und dem Railway Technical Research Institute seit den 1970er Jahren entwickelt wird. Die gleichen magnetischen Kräfte, die den Zug anheben, bewegen ihn auch nach vorne und halten ihn in der Mitte der Fahrbahn. Hierbei handelt es sich um die gleiche Technologie, die auch Teslas Hyperloop verwendet, sie garantiert eine reibungslos und außergewöhnlich sichere Fahrt. Testfahrten haben bisher Geschwindigkeiten knapp über 600 km/h erreicht. Seit 2014 wird die Strecke gebaut und 2027 soll sie in Betrieb gehen. Bis aber das Magnetschwebebahnnetz so umfangreich ist wie bei den „profanen“ Eisenschienen, wird noch etwas Zeit vergehen. Eventuell geht es sich ja zu den insgesamt dritten Olympischen Spielen in Tokio aus.

Seefracht-/Schienentransport von Japan nach Europa

Profitieren Sie von unserer intermodalen Lösung für FCL- und LCL-Transporte von Tokio, Yokohama, Nagoya, Kobe und Toyama Shinko nach Polen und Deutschland mit Weiterverteilung in ganz Zentral- und Osteuropa. cargo-partner bietet wöchentliche FCL- und LCL-Verbindungen per Seefracht und Schienentransport von Japan nach Zentral- und Osteuropa an. Unsere intermodale Lösung ist ungefähr 33-50% schneller als Seefracht und bis zu 50% kostengünstiger als Luftfracht.
Im FCL-Bereich bieten wir regelmäßige Verbindungen von Yokohama, Nagoya, Kobe und Toyama nach Europa über die Bahnhöfe Kutno (Polen) und Duisburg (Deutschland) mit Laufzeiten von etwa 20 bis 26 Tagen an. Im LCL-Segment betreiben wir wöchentliche Abfahrten von Tokio, Nagoya und Kobe über Posen (Polen) mit Laufzeiten von rund 22 bis 25 Tagen. Die Container werden auf dem Seeweg von Japan nach Wladiwostok, Russland, und dann mit dem Zug über Moskau nach Europa transportiert.
Unser Service umfasst die Abholung in ganz Japan und die Lieferung an jedes Ziel in Europa. Darüber hinaus bieten wir Zollabfertigung, Lagerhaltung und Bestandsverwaltung sowie eine breite Palette von Mehrwertdiensten. Wenden Sie sich an Ihr cargo-partner-Seefracht-Team, um mehr zu erfahren!