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Die Zukunft ist hier

Wie KI die Logistik „neu verkabelt“

KI verändert die Logistikbranche – und zwar noch schneller als viele erwartet haben. Künstliche Intelligenz verkürzt Angebots- und Buchungszeiten von einer halben Stunde auf unter zwei Minuten, reduziert den manuellen Arbeitsaufwand um mehr als die Hälfte und verbessert dabei die Datenqualität und -transparenz. Erfahren Sie, wie cargo-partner innovative KI-Tools testet und einsetzt, um Abläufe zu optimieren und den Kund:innenservice aufs nächste Level zu heben.

In der globalen Logistik kostet jede Verzögerung Geld. Die Angebotserstellung für einen Versand kann aktuell durchschnittlich 20 bis 30 Minuten (manuelle) Arbeit in Anspruch nehmen: E-Mails lesen, Preise und Verfügbarkeit prüfen sowie Dokumente vorbereiten. KI kann diese Schritte jetzt in unter zwei Minuten zusammenfassen, wobei eine menschliche Überprüfung nur noch in den entscheidenden Fragen erforderlich ist. Technologie verändert bereits heute den Logistikbetrieb, reduziert den Routineaufwand um mehr als die Hälfte und ermöglicht es den operativen Teams, sich verstärkt auf Ausnahmen-Management und Kund:innenbetreuung zu konzentrieren.

Atemberaubender Fortschritt

Aktuelle Studien bestätigen, dass die Einführung von KI-Tools in der Logistikbranche immer weiter voranschreitet. Eine Studie des Thinktanks „Inform“ aus dem Sommer 2025 zeigt, dass rund 90 % der befragten Unternehmen großes Potenzial in KI-Systemen zur Automatisierung und Effizienzsteigerung von Logistikprozessen sehen. 12 % setzen sie bereits aktiv ein, 25 % befinden sich in einer Testphase. Die wichtigsten Anwendungsbereiche waren laut der Studie die Vertriebs- und Bedarfsplanung, Bestandsmanagement und Risikobewertung. Die bekannten Herausforderungen liegen auch weiterhin vor allem in der Datenqualität, der Systemintegration und dem Schulungsbedarf.

Generative, agentische oder Enterprise-KI?

KI in der Logistik kann verschiedene Formen annehmen, die jeweils unterschiedlichen Zwecken dienen. Das Verständnis dieser Kategorien hilft zu verdeutlichen, wie KI zur Lösung spezifischer operativer Herausforderungen eingesetzt werden kann:

  • Generative KI erstellt neue Inhalte wie Texte, Bilder oder Daten auf Basis gelernter Muster.
  • Agentische KI agiert autonom innerhalb definierter Parameter, um Aufgaben zu erledigen oder Entscheidungen zu treffen.
  • Enterprise-KI bezeichnet KI-Systeme, die in Geschäftsprozesse integriert sind und auf Skalierbarkeit, Compliance und Sicherheit ausgelegt sind.

Die versteckten Kosten manueller Arbeit

Trotz jahrzehntelangen Fortschritts in der digitalen Transformation bleibt ein Großteil der täglichen Arbeit in der Logistik für Managementsysteme kaum sichtbar. Studien zeigen, dass Mitarbeiter:innen immer noch bis zu 60 % ihrer Zeit außerhalb der zentralen Plattformen verbringen und Anfragen per E-Mail, Excel-Dateien und über die Websites externer Partnerunternehmen bearbeiten. Wichtige Kommunikation findet über unzusammenhängende Kanäle statt, sodass Führungskräfte mit unvollständigen oder verzögerten Informationen arbeiten müssen. Die Folgen sind bekannt: höhere Kosten, langsamere Reaktionszeiten und geringere Servicequalität.

Warum die Logistik KI braucht

Wertvolle Daten sind bereits entlang der gesamten Logistikkette vorhanden – in E-Mails, Anhängen, Standardarbeitsanweisungen (SOPs) und PDF-Dokumenten – doch sie bleiben oft in digitalen „Datensilos“ gefangen. Gängige Berichtssysteme rekonstruieren typischerweise erst Tage oder Wochen später, was eher einer rückblickenden Betrachtung als einem Live-Dashboard entspricht. Hier kommt KI, insbesondere generative und Enterprise-KI, ins Spiel. Mit ihrer Hilfe kann man unstrukturierte Kommunikation analysieren, Daten plattformübergreifend verknüpfen und diese Informationen in kürzester Zeit verwerten.

Von der Theorie zur Praxis: KI bei cargo‑partner

Während sich viele Firmen an das Potenzial künstlicher Intelligenz (KI) noch herantasten, haben einige sie bereits in den täglichen Betrieb integriert: cargo‑partner verfolgt einen Multiplattform-Ansatz und testet und kombiniert verschiedene Technologien, um diverse Workflows abzudecken.

Eines dieser Tools ist ein firmeneigener, GPT-basierter KI-Assistent. Er bietet Mitarbeiter:innen bedarfsgerechte Unterstützung bei Aufgaben wie dem Erstellen von Dokumenten, dem Zusammenfassen von Informationen und der Datenanalyse, um die tägliche Arbeit zu vereinfachen.

Ergänzt wird dies durch KI-Plattformen von Google und AWS, die mit dynamischen Suchwerkzeugen einen punktgenauen Abruf von Informationen ermöglichen. Zusätzlich betreibt cargo-partner ein AI Champions & Training Program, das teamübergreifend Kompetenzen aufbaut, um die effektive Nutzung dieser Tools sicherzustellen.

Die wohl „transformativste“ Anwendung ist ein KI-gestützter Co-Pilot, der speziell für die Logistik entwickelt wurde. Die Plattform automatisiert kritische Logistik-Workflows wie Preisanfragen, Buchungen, Dokumentenexport und die Abwicklung von Eingangsbestätigungen – und ermöglicht dadurch wesentliche Zeiteinsparungen.

Ondřej Cikhart, Chief Information Officer bei cargo‑partner, erklärt: „Was die KI-Strategie von cargo‑partner einzigartig macht, ist unsere Arbeitsweise. Wir experimentieren schnell, lernen aus Pilotprojekten und skalieren erfolgreiche Ansätze global. KI wird die Menschen in der Logistik nicht ersetzen – sie wird jedoch ihre Rolle neu definieren. Da intelligente Systeme Routineaufgaben übernehmen, können sich unsere Teams noch stärker auf Koordination und Innovation, aber auch den Aufbau starker Partnerschaften konzentrieren.

Die Rolle des KI-gestützten Co-Piloten

cargo-partner testet derzeit diesen KI-gestützten Co-Piloten für Transportabläufe – doch wie funktioniert er? Sie können ihn sich als unermüdlichen Assistenten vorstellen, der jede eingehende E-Mail liest, die Kund:innenbedürfnisse analysiert und den dazugehörigen Prozess ohne Verzögerung in Gang setzt. Er folgt einem vordefinierten Workflow, prüft die Details und übergibt die Anfrage nur dann an Mitarbeiter:innen, wenn eine Entscheidung oder Bestätigung erforderlich ist.

Hier einige Beispiele:

  • Angebotserstellung in Minuten statt 30 Minuten
    Ein Kunde schreibt: „Sehr geehrtes cargo-partner Team, ich habe ein neues Projekt ab CN–FRA, LCL, Incoterm DAP…“ mit allen Palettendetails. Der Co-Pilot erkennt sofort die Transportart, prüft, ob es einen Standardablauf für diesen Kunden gibt, ruft die Tarife ab und sendet ein übersichtliches PDF-Angebot zurück. Der Kunde erhält sein Angebot innerhalb von Minuten, nicht erst nach einer halben Stunde.
  • Erkennen fehlender Informationen
    Eine Luftfrachtanfrage geht ein, aber die Absenderadresse ist unvollständig. Der Co-Pilot erkennt die lückenhafte Information und sendet der identifizierten Kundin eine kurze E-Mail zur Klärung, sodass der Prozess im Anschluss reibungslos weiterlaufen kann.E
  • Einhaltung der Gefahrgutvorschriften
    Es sind drei Container mit E-Scootern mit Lithiumbatterien zu versenden? Der Co-Pilot weiß, dass es sich um Gefahrgut handelt, und leitet die Anfrage an das Pricingteam weiter. Nach entsprechender Antwort wird die Anfrage automatisiert bearbeitet und das Angebot – ergänzt um die benötigte Information – an die Kund:innen gesendet.
  • Bearbeitung von Sammelanfragen
    Ein Stammkunde fragt nach Preisen für sieben Hafenpaare im nächsten Monat. Anstatt Tabellenkalkulationen manuell zu prüfen, fragt der Co-Pilot das Preisverwaltungssystem für jede Route ab, addiert LKW- und Zustellkosten und versendet eine E-Mail mit allen Angeboten.

Messbare Effekte

Bei cargo-partner liefert die Anwendung von KI bereits messbare Ergebnisse. Sie kann den manuellen Aufwand bei Routineaufgaben um mehr als 50 % reduzieren, die Kommunikation mit Kund:innen und Partner:innen automatisieren und den E-Mail-Verkehr verringern, was die Reaktionszeiten wesentlich verkürzt. Sie verbessert die Datenqualität und die Einhaltung von Vorschriften und ermöglicht Führungskräften dabei einen Echtzeit-Einblick in alle Abläufe.

Am wichtigsten ist jedoch, dass die operativen Teams sich dadurch verstärkt auf wertschöpfende Aufgaben wie Ausnahmen-Management und Kund:innenbetreuung konzentrieren können, anstatt sich mit repetitiver Dateneingabe zu beschäftigen. Die Vorteile liegen auf der Hand: kürzere Umschlagszeiten, höhere Genauigkeit in der Bearbeitung und eine verlässliche Vernetzung zwischen Spediteuren, Transportunternehmen und Kund:innen.

Was steht uns bevor?

Künstliche Intelligenz in der Logistik entwickelt sich immer mehr von isolierten Pilotprojekten zu vollständig integrierten operativen Werkzeugen. Mit zunehmender Leistungsfähigkeit wird KI nicht nur Aufgaben wie Angebotserstellung und Buchung beschleunigen, sondern auch komplexe Arbeitsabläufe von Anfang bis Ende steuern – von der Bedarfsplanung bis zur Reaktion auf Störfälle in Echtzeit.

Ondřej Cikhart, Chief Information Officer bei cargo-partner, prognostiziert: „Die wahre Transformation findet statt, wenn KI Teil der täglichen Entscheidungsfindung wird und nicht nur ein separates Werkzeug bleibt. Es geht darum, unseren Teams die richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt bereitzustellen, damit sie schneller und präziser handeln können.

Das Tempo des Wandels ist rasant – und jene, die sich frühzeitig anpassen, werden in den kommenden zehn Jahren den Standard für Bearbeitungstempo, Transparenz und Servicequalität setzen.