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Heathrow: Der Flughafen mit den meisten internationalen Verbindungen

Wo Londoner Landebahnen von Straßen gekreuzt wurden

Der Flughafen London Heathrow ist der größte der sechs internationalen Verkehrsflughäfen der britischen Hauptstadt London. Er ist mit 79,2 Millionen Fluggästen im Jahr 2023 der größte Flughafen Europas sowie der achtgrößte weltweit. Doch der Flughafen ist nicht nur ein bedeutender Passagier- und Luftfrachthub, sondern bietet darüber hinaus einige weltweit einzigartige Besonderheiten: Erfahren Sie mehr über Landebahnen mit „Bahnschranken“, einen „Betrug“ bei der Entstehung, einen sensationellen Goldraub sowie steinzeitliche Wallanlagen.

Heathrow (IATA-Code: LHR, ICAO-Code: EGLL) liegt am westlichen Stadtrand im London Borough of Hillingdon und dient als wichtiges Drehkreuz. Der Name des Flughafens ist bei Reisenden, Logistiker:innen und Flugzeug-Enthusiast:innen berühmt, gilt er bereits seit Jahrzehnten als einer der bedeutenden Knotenpunkte der weltweiten Luftfahrt. Die Geschichte des Flughafens geht „nur“ bis in die 1930er Jahre zurück, als das legendäre Konstruktionsbüro Fairey Aviation einen Flugplatz namens Great Western Aerodrome betrieb. Das Flugfeld hatte damals mit einem Flughafen aber noch wenig gemeinsam, da man dort nur Testflüge absolvierte. (Als Londons wichtigster Flughafen galt damals der „Croydon Airport“.)

Eine folgenschwere Täuschung

Im Jahr 1944 beschlagnahmte das Luftfahrtministerium das Gelände, welches Fairey Aviation 14 Jahre zuvor dem Pfarrer eines nahegelegenen Dorfes abgekauft hatte. Der britische Unterstaatssekretär für Luftfahrt täuschte damals absichtlich die zuständige Regierungskommission. Er gab an, die Landenteignung sei nötig, um Heathrow in eine neue Luftwaffenbasis für Langstreckenbomber umzuwandeln, die Einsätze nach Japan fliegen sollten. Tatsächlich habe man aber immer vorgehabt, das Gelände für einen Zivilflughafen zu nutzen, wie der Staatssekretär einige Jahrzehnte später zugab. Er nutzte die Ausnahmesituation des Zweiten Weltkrieg als Vorwand, um das Land rasch enteignen zu können und dadurch ein langwieriges Bewilligungsverfahren mit öffentlichen Anhörungen zu umgehen. Fakt ist: Die Royal Air Force benutzte das Flughafengelände niemals, sodass mit Jahresbeginn 1946 das Ministerium für Zivilluftfahrt übernahm. Noch am gleichen Tag flog auch das erste Passagierflugzeug los und legte den Grundstein zu einer Erfolgsgeschichte. Übrigens, Ziel war mit Buenos Aires auch gleich eine erste transkontinentale Destination.

Rasantes Wachstum mit Folgen

Am 31. Mai 1946 wurde der Flughafen dann vollständig für die Zivilluftfahrt freigegeben. Nach einem Jahr bestanden bereits drei Startbahnen und an drei weiteren wurde gebaut. Die älteren Startbahnen waren nur kurz und kreuzten einander, um Flüge bei allen möglichen Windverhältnissen zu ermöglichen. Im Jahr 1953 erfolgte durch Königin Elisabeth II. die Grundsteinlegung für die erste moderne asphaltierte Startbahn. Es war der erste Besuch der legendären Königin, auf den noch einige weitere folgen sollten. Ihr letzter Besuch fand 55 Jahre später, 2008, zur Eröffnung eines fünften Terminals statt.

Generell galt für Heathrow konstant ein rege Bautätigkeit. Der Grund waren, schlicht gesagt, falsche Annahmen und „Planungsfehler“, indem wiederholt viel zu geringe Fahrgastzahlen angenommen wurden oder bauliche Entscheidungen sich im Nachhinein als einschränkend herausstellten.

Ein Flughafen im steten Wandel

1955 eröffnete die „Queen“ auch das erste Terminal, das „Europa Building“ (das spätere Terminal 2), und wenig später kam das „Oceanic Terminal“ (heutiges Terminal 3) hinzu. Wie man sieht, zeigte sich bereits früh Heathrows globale Ausrichtung.

Wie dem auch sei: Dass die älteren Terminals im Zentrum des Flughafenareals entstanden – begrenzt von den Landebahnen – erwies sich als doppeltes Hindernis für den weiteren Ausbau. Diese Fehlplanung beruhte auf der Annahme, dass sich nur reiche Leute einen Flug leisten konnten und Flugreisen kein billiges Massenphänomen werden würden. Aus diesem Grund hielt man auch Parkhäuser für unnötig, da ja die wohlbetuchten Reisenden von Chauffeuren hergefahren würden. Erst im Jahr 1977 wurde die Piccadilly Line der Londoner U-Bahn nach Heathrow verlängert. Es folgten weitere Terminals (insgesamt fünf, eines davon jedoch stillgelegt), zahlreiche Ausbauten, Umbauten, Neubauten, Nachbesserungen, etc.

Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass 1994 die in Bau befindlichen Tunnel der Heathrow-Express-Strecke unter dem Flughafengelände einbrachen. Zwischen den Terminals 2 und 3 entstand ein großer Krater, der auch zum Kollaps von Gebäuden führte. Der Sachschaden wurde auf 150 Millionen Pfund beziffert.

Skurrile Besonderheiten

Doch dieses Ereignis war nicht der einzige seltsame „Einbruch“. Nahe des Flughafens ereignete sich 1983 ein legendärer Raubüberfall. Mindestens sechs Männer drangen in eine Lagerhalle des Werttransport-Unternehmens Brinks Mat ein, überwältigten die Wachleute und planten ursprünglich Bargeld zu erbeuten. Zufälligerweise fanden sie auch Gold, Platin und Schmuck vor, welche am nächsten Tag nach Hong Kong geflogen werden sollten. Kurzerhand transportierten sie unter anderem 6.800 Goldbarren mit einem Gewicht von insgesamt drei Tonnen und einem Wert von 25 Millionen Pfund ab. Drei Täter wurden später gefasst und zu Haftstrafen verurteilt. Ein Großteil der Beute wurde bis heute nicht gefunden und zahlreiche mysteriöse Morde in der Londoner Unterwelt heizen die Fantasie der Boulevardpresse an.

Nicht weniger geheimnisumwittert ist ein archäologischer Zufallsfund auf dem Gelände von Terminal 5. Damals wurden ausgedehnte Ausgrabungen durchgeführt, die unter anderem einen sogenannten „Cursus“ aufdeckten, den Stanwell-Cursus. Diese neolithische Wallanlage stammt ungefähr aus dem Jahr 3.600 vor Christus.

Der konstante Platzmangel wurde bereits erwähnt, deshalb wird Sie dieser Fun-Fact höchstwahrscheinlich nicht überraschen: In Heathrow kreuzte früher eine Rollbahn ebenerdig eine Straße, inklusive Bahnschranken. Diese wurde jedoch im März 2006 endgültig für den Verkehr gesperrt.

Großbritanniens wichtigster Hub

Im Jahr 2022 belegte Heathrow in der Liste der größten Verkehrsflughäfen, gemessen am Passagieraufkommen, weltweit den achten Platz. Im selben Jahr wurde Heathrow, etwas überraschend, zum zweitgrößten Flughafen Europas nach Istanbul. Doch bereits 2023 konnte sich der Flughafen mit 79,2 Millionen Passagier:innen erneut als europäischer Spitzenreiter behaupten. Auf den Plätzen drei und vier folgten Paris-Charles-de-Gaulle und Amsterdam.

Als Drehkreuz von British Airways sowie Virgin Atlantic besitzt Heathrow nicht nur eine starke Vernetzung zu den europäischen und nordamerikanischen Kontinenten, sondern bietet auch zahlreiche Verbindungen zu ehemaligen Kronkolonien im asiatischen sowie afrikanischen Raum. 2023 galt Heathrow als der Flughafen mit den weltweit meisten Verbindungen!

Wenn es um den Warenimport- und Export geht, sorgt der Frachtbereich des Flughafen ungefähr für ein Fünftel des Gesamtvolumens des Vereinigten Königreichs. Im Süden des Flughafens, neben dem Terminal 4, befindet sich das zweitgrößte Luftfrachtzentrum Europas. Hätten nicht aufgrund von Kapazitätsproblemen mehrere Fluggesellschaften in den 1990er-Jahren ihre Frachtzentren von Heathrow nach Stansted und Luton im Norden Londons verlagert, wäre Frankfurt am Main womöglich nicht zur europäischen Nummer 1 aufgestiegen. Mit 1.43 Millionen Tonnen Luftfracht im Jahr 2023 belegt Heathrow aktuell Platz 4 in Europa.

Britisches Tor in die Welt

Es wird spannend zu sehen, wie sich alles weiterentwickeln wird. Allen Umständen zum Trotz handelt es sich bei Heathrow um eine Erfolgsgeschichte, die bislang alle Herausforderungen überstanden hat – egal ob Abrisspläne, kompletter Neubau, Aufwertung der anderen Londoner Flughäfen oder der Bau eines neuen Flughafens an der Themsemündung – Heathrow bleibt auch weiterhin Londons Tor in die Welt...

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